NATIONAL GEOGRAPHIC USA, June 2004

NATIONAL GEOGRAPHIC Deutschland, September 2003


Deutsches Volksgut
Auch ein Versuch, mit Geschichte umzugehen: Jens Huckeriede zeigt seine Doku "Return of the Tüdelband" noch mal im Zeise. Morgen Diskussion über "Neue Formen der Erinnerung"

"Mir war immer klar: Ich will keinen historischen Dokumentarfilm machen. Sondern es geht um neue Formen der Erinnerung", so der Filmemacher Jens Huckeriede über seine Beschäftigung mit dem Schicksal der jüdischen Hamburger Schlachterfamilie Isaac. Deren Sprösslinge Ludwig, Leopold und James erlangten als Komponisten und Sänger humoristischer Couplets im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts enorme Popularität in Hamburg und darüber hinaus: als Wolf-Trio beziehungsweise Gebrüder Wolf. Zeitweise zu "deutschem Volksgut" deklariert, überlebte zwar ihre unübertroffene Hamburgensie "An de Eck´ steiht ´n Jung mit ´n Tüdelband" zwischen NDR-Repertoire und Ohnsorg-Revue, nicht aber das Wissen um seine vertriebenen oder umgebrachten Urheber.

"Bei mir saß ein Lehrer und sagte: Was soll ich machen? Die Schüler interessieren sich nicht für Synagogen oder für jüdische Friedhöfe", erinnert sich Huckeriede. Nicht zuletzt diese Frage, wie sich also die Geschichte des "III. Reichs" und der Shoah an die dritte Generation - die der Täter wie jene der Opfer - vermitteln lasse, habe ihn auf die Vorgehensweise seines Film Return Of the Tüdelband gebracht.

Einen roten Faden bildet die Spurensuche des demnächst 30-jährigen (Ur-)Enkels Dan Wolf. Der hat Theater studiert, ist im heimischen Marin County, Kalifornien, als Rapper auf Bühnen zu Hause und erhält so ganz nebenbei die Familientradition am Leben. Und er bietet Huckeriedes Film einen Aufhänger für seinen Brückenschlag ganz nah an die Gegenwart, dorthin also, wo er verstanden werden will. Denn zu erzählen, fand Huckeriede, sei die Geschichte nicht so, wie zuvor schon unzählige ähnliche erzählt worden seien, "dass man trauern kann, dass man beweinen kann, wie schön es doch mal war, das alte Hamburg". Zeigen wollte er gerade auch das, "was überlebt hat". Bemerkenswerterweise stieß er damit nicht überall auf Wohlwollen: Die Filmbewertungsstelle etwa befand, Return of the Tüdelband habe sein Thema verfehlt, und auch dem zeitweise als Koproduzent gehandelten NDR erschien Huckeriedes Erzählweise dann doch zu unorthodox.

Mit "Neue Formen der Erinnerung", ganz wie Huckeriede es eingangs nannte, ist die auf die morgige Aufführung von Return of the Tüdelband folgende Diskussion an gleicher Stelle betitelt. Moderiert von Cornelia Berens, Hamburger Institut für Sozialforschung, teilt der Regisseur sich das Podium mit der Künstlerin Karin Guth, dem Schulleiter der Klosterschule, Ruben Herzberg, sowie Wolfgang Kraushaar, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung. Ausgehend von den Problemen, denen sich die Mahn- und Erinnerungsarbeit aktuell gegenüber sieht, geht es um den Mut. Und nicht zuletzt solchen braucht es offenbar, den alten Herausforderungen auf neue, wirkungsvolle Weisen zu begegnen: "Betroffenheitskultur bedeutet Resignation", lautet eine These.

Morgen, 19 Uhr, anschließend Diskussion; weitere Vorstellungen: 25. April, 2. Mai, jeweils 15 Uhr, Zeise

von Alexander Diehl
taz Hamburg Nr. 7339 vom 21.4.2004, Seite 23, 102 Zeilen (Kommentar), Alexander Diehl, Rezension



"Return of the Tüdelband" mit Diskussionsrunde

Hamburg - Ihre Lieder kann jeder Hamburger Jung pfeifen. Die, die sie geschrieben und gesungen haben, kennt nicht jeder. Der Altonaer Filmemacher Jens Huckeriede hat mit jahrelangen Recherchen über die Verfolgung, Ermordung und Flucht von Verwandten und Nachfahren der "Gebrüder Wolf" die jüdische Musikerfamilie wieder bekannt gemacht. Sein musikalischer Dokumentarfilm "Return of the Tüdelband" wurde bei den letzten Hamburger Filmtagen uraufgeführt. Leopold Wolfs Urenkel Dan, ein Rapper und Schauspieler aus San Francisco, und seine Familie waren gekommen. Am 22. April wird der Film in den Zeise-Kinos nochmals gezeigt mit einer Diskussionsrunde über "Neue Formen der Erinnerung". Für Leser des Hamburger Abendblatts gibt es 50 mal zwei Karten.

Dan Wolf und seine Band "Felonious" begeben sich 75 Jahre nach dem Tod von Leopold Wolf im Film auf Spurensuche durch Hamburg, treffen lokale Bands und erfinden die Volkslieder neu. Nach der Filmvorführung moderiert Cornelia Berens (Institut für Sozialforschung Hamburg) eine Diskussion über "Neue Formen der Erinnerung". Neben Film-Regisseur Jens Huckeriede nehmen an der Runde Wolfgang Kraushaar (Institut für Sozialforschung), Ruben Herzberg, Direktor der Klosterschule, und die Künstlerin Karin Guth teil. (-itz)

The Return of the Tüdelband am 22. 4. (19 Uhr) mit Diskussion; weitere Vorstellungen am 25. 4. u. 2. 5. (15 Uhr); für Abendblatt-Leser verlosen die Zeise-Kinos 50 mal 2 Karten am 22. 4.: Interessenten melden sich per fax 040- 88 88 59 50 o. E-Mail: info@zeise.de Hamburger Abendblatt, 17.04.2004


Mit dem Stock durch die Gassen

Das Lied "An de Eck steiht´n Junge mit´n Tüdelband" ist über 90 Jahre alt - und die Melodie so eingängig, dass sie noch immer fast jedes Hamburger Kind summen kann. Der Hamburger Filmregisseur Jens Huckeriede erzählt in Return of the Tüdelband - ein Tüdelband ist ein alter Radreifen, der mit einem Stock durch die Gassen gerollt wurde - die Geschichte des 1911 von Leopold Wolf komponierten Lieds. Der Komponist und sein Bruder Ludwig waren - als Fietje und Tetje - die Marx Brothers von der Waterkant. Nach Leopolds Tod nahm Bruder James dessen Stelle ein. Unter den Nazis durften die populären jüdischen Geschwister nicht mehr auftreten. James flüchtete nach New York, Ludwig überlebte den Krieg in Hamburg. Huckeriede verbindet den Stoff über ein deutsch-jüdisches Schicksal mit der Gegenwart. Er begleitet Dan Wolf, James´ Enkel und Rapper aus San Francisco, auf den Spuren seines Großvaters durch St. Pauli. Dort treffen sie auf die Band Fink, die das Tüdelbandlied covert, und auf Hamburger HipHopper, die das Lied remixen. Der Amerikaner staunt, wie bekannt die Melodie seiner Vorfahren ist - und ist ebenso verwirrt darüber, dass deutsche Polizisten Synagogen bewachen. Der Film (im Kino Eiszeit) handelt vom Dialog der dritten Generation nach dem Krieg - einer Generation, die über universelle subkulturelle Codes kommuniziert. Und das klappt aich hier - ohne das im Stoff enthaltene Rührungspotential auszubeuten. Es ist die Verbindung zwischen Subkultur und deutscher Geschichte, die den Film so sehenswert macht.

von Michaela Soyer
Der Tagesspiegel, Berlin 06.04.2004


Return of the Tüdelband

A white American rapper discovers his Hamburg musical roots in unusual pan-generational docu "Return of the Tüdelband." A vivid example of popular music´s durability and elasticity - not to mention cultural heritage of the city itself - pic is a snug fit for music- and/or Jewish-themed fests, with tube play more likely than theatrical, and some niche ancillary assured.

Marin County singer Dan Wolf journeys from California to Germany, intent on exploring his grandfather´s legacy: in the 1930s, the Brothers Wolf had a thriving career interrupted by the Nazis, and their novelty tune "Tüdelband" (named for the iron hoop toy favored by children), performed in "Plattdeutsch" regional dialect, remains a cherished local ditty today. Informed and inspired by newfound German heritage, Wolf explores the area, and, with his rap ensemble Felonious, performs a multicultural repertoire that includes a modern interpretation of his grandfather´s signature song. Helmer Jens Huckeriede´s approach is thorough if somewhat stolid; though seemingly an unlikely rap artist, Wolf´s sincerity and the sheer serendipity of his tale are persuasive. Tech credits are scruffy yet satisfactory. Pic world-preemed in September at Hamburg fest; Euro-published book and CD tie-ins enhance the experience.

Camera (DV), Bernd Meiners; editor, Maria Hemmleb; music, Roland Musolff. Reviewed on videocassette, Wheaton, Md., Dec. 12, 2003. (In Hamburg Film Festival.) Running time: 82 MIN. (English, German dialogue)

by Eddie Cockrell
Variety, Dec. 18, 2003


Wo war bloß der Jung´ mit dem Tüdelband?
Wie ein kleines Hamburger Lied wiederentdeckt wird und dabei Geschichte erzählt

Ein Lied, ein Liedchen, eine Melodie nur. Aufgeschnappt an der Ecke, mitgeträllert oder auch gegrölt, als vieltausendstimmiger Chor im Stadion des FC St. Pauli. Ein paar Töne, ein paar Worte, die sich eingebrannt haben ins Unterbewusstsein der Stadt: Jeder in Hamburg kennt das Lied vom Jung mit dem Tüdelband, jeder weiß es mitzusummen, aber kaum einer kennt die Geschichte, die es erzählen kann.

Das Lied auf den "Hamborger Jung", der in der einen Hand ein "Bodderbrot mit Käs" hält, während er per Stock einen Metallreifen, das Tüdelband, übers Kopfsteinpflaster treibt, stammt von Ludwig Isaac, der aus einer jüdischen Familie von Sängern und Revuestars stammte. Als Gebrüder Wolf nahmen die Isaacs zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr als 60 Schallplatten mit ebenso derben wie eingängigen Couplets auf, spielten die Hauptrollen in einem Stummfilm, feierten im europäischen Ausland Erfolge und besaßen schließlich sogar das Operettenhaus auf St. Pauli.

Kiezhonoratioren waren sie, stadtbekannte Originale, die - durchaus patriotisch gesinnt - im Ersten Weltkrieg die Truppen an der Front unterhielten und schon 1924 ihren jüdischen Familiennamen ablegten, um ihr Bühnenpseudonym auch offiziell zu tragen. Doch trotz Assimilation kam mit der nationalsozialistischen Machtübernahme das Auftrittsverbot. Die Nazis erklärten die größten Hits der Gebrüder Wolf zu deutschem Volksgut und verboten ihnen, ihre eigenen Lieder zu singen. Es folgten Deportation, Flucht und Exil in Shanghai.

Ein arisiertes kleines Lied

Einer der Brüder wird in Theresienstadt ermordet, die anderen sterben in der neuen Heimat USA. Nur Ludwig bleibt in Hamburg, überlebt die NS-Zeit dank einer so genannten Misch-Ehe und stirbt 1955. Damals war das Kapitel der Gebrüder Wolf gründlich aus der Geschichte der Hamburger populären Musik verschwunden. Nicht nur ihr Film ist verschollen, bis heute konnte auch keine Originalaufnahme ihrer Erkennungsmelodie, des Lieds vom Äpfel klauenden Tüdelband-Treiber, ausfindig gemacht werden.

Auf Return of the Tüdelband (Trikont/Indigo), einer Hommage an die Wolfs, horchen Hamburger Musiker nun wenigstens den Echos aus der Vergangenheit nach. Bei der Country-Band Fink wird aus dem Lied vom Hamburger, der nicht nur sprichwörtlich auf die Nase fällt, eine Hommage an das Fernweh, Viktor Marek & Jacques Palminger erzählen sprechsingend über einem Dub-Rhythmus vom Leben auf der Straße. Die vier Musiker von Kontradiction mahnen per Reggae ein liberales Hamburg an, bei Veranda Music durchläuft der "Hamborger Jung" eine veritable Drogenkarriere, und Bernadette La Hengst lässt das Liedchen zum Sozialdrama mutieren. Return of the Tüdelband versammelt keine traditionellen Coverversionen, es wird umgedichtet, ergänzt, oft auch nur ein einzelner Aspekt des Originals herausgezogen und ausgebaut. Das allerdings in allen erdenklichen Stilen. Ein altes Lied wird zum Platzhalter für Sehnsüchte von heute. Noch einmal verdichtet sich darin das Lebensgefühl einer Stadt.

Die Rückkehr nach St. Pauli

Mittlerweile hat sich das musikalische Bergungsunternehmen sogar zu einer Art Aufarbeitungsmaschinerie entwickelt. Schon vor der Platte hatte der Filmemacher Jens Huckeriede begonnen, die Geschichte der Wolfs zu recherchieren. Dabei stieß er auf den Urenkel Dan Wolf, der bis zum Auftauchen des Filmers nichts von der musikalischen Vergangenheit seiner Familie wusste. Dan Wolf wiederum ist selbst Musiker, Teil der Rap-Formation Felonious, die nun die Tüdelband-CD ebenso eröffnet wie Huckeriedes gleichnamigen Film.

"I seek the people´s story" rappt er dort, forscht nach Spuren auf der Reeperbahn, im KZ Neuengamme, in der Synagoge und im Luftschutzbunker. Der jüngste Wolf rappt auf Englisch und adaptiert problemlos das Plattdeutsch seiner Vorfahren, auch wenn er die Worte nicht ganz versteht. Siebzig Jahre nach dem Versuch der Isaacs, sich als Gebrüder Wolf neu zu erfinden, wechselt der Urenkel ganz selbstverständlich die Identitäten. Auf Huckeriedes Anregung entstanden zudem eine Ausstellung und eine erfolgreiche Theater-Revue - in den Hamburger Kammerspielen, deren Gebäude bis 1941 den jüdischen Kulturbund beherbergte, ab 1942 jedoch als Sammelstelle für Deportationen diente.

Nicht eben wenig hat es in Bewegung gesetzt, das kleine Lied, nachdem es scheinbar zufällig wieder aufgetaucht war aus dem kollektiven Gedächtnis. Return of the Tüdelband ist nicht nur eine Reminiszenz an gewaltsam unterbrochene Traditionen, eine Variation übers Erinnern, das vor dem Vergessen rettet. Es ist auch ein Lehrstück über die Macht der Musik. Der Zauber eines mehr als 90 Jahre alten Songs schafft, was kein Geschichtsbuch vermag: Er lässt Vergangenheit wiederauferstehen.

Der Film "Return of the Tüdelband" läuft in einigen Programmkinos. Der Tüdelband-Katalog ist im September ´03 in zweiter Auflage beim Hamburger Abendblatt "Bücher & Mehr" erschienen und dort zu beziehen. Kontakt: Hamburger Abendblatt, BÜCHER & MEHR, Frau Helga Obens, Fax: 347-12272, oder 347-123377, Tel: 347-22 272

von Thomas Winkler
DIE ZEIT 47/2003 (13.11.2003)


Lieder am Abgrund
"Die Jungs mit dem Tüdelband" in den Hamburger Kammerspielen"

Sternstunden können ihren Glanz auch dann entfalten, wenn sie aufs Auftrumpfen verzichten. Dann sind sie oft zum Heulen schön wie der Abend in Hamburgs Kammerspielen, als das Haus im Grindelviertel an die Gebrüder Wolf erinnerte, ein Gesangsduo jüdischer Herkunft, das mit seinen Sketchen den Kiez eroberte und Lieder schrieb, die längst Teil der hanseatischen Folklore sind. "Klau´n, klau´n, Äppel wüllt wir klau´n" sangen dann auch Parkett und Balkon bei der allerletzten Zugabe mit, ohne zu grölen, in sich hineinhorchend und überwältigt vom Zauber eines raren Augenblicks: der Traum aus Kindertagen als Teil der Aufklärung.
Diese "Jungs mit dem Tüdelband" setzen eine Reihe fort, mit der Ulrich Waller, Kammerspielchef, Regisseur und Autor, versunkene Kontinente der deutschen Unterhaltungskultur wieder auftauchen lassen möchte, so fesselnd und problematisch wie die vorangegangenen "Lieder am Abgrund", in denen Ulrich Tukur die Weltkriegsschlager der Beschwichtigung, vom "Bunten Luftballon" und der "Nacht voller Seligkeit" konterkarierte mit Feldpostbriefen Gefallener, mit Auszügen aus den Goebbels-Tagebüchern.
Unterhaltung vor der Folie des Finsteren - auch das ist hamburgische Dramaturgie: Sogar die Erfolgsstory der Wolf-Brüder, die zu Kaisers Zeiten begann, siedelt am Rande des Abgrunds. Eigentlich hießen sie Isaac, kamen aus einer jüdischen Schlachterfamilie in der Neustadt, dem alten Gängeviertel, längst weggebombt, doch in der Nähe des Kiez und seiner Etablissements gelegen.
Für einen Abend, der dieses Leben in eine hintersinnige Revue verwandeln möchte, braucht das Theater Schauspieler, die auch Entertainer, Entertainer, die auch Schauspieler sind. In Gerhard Garbers und Peter Franke hat Waller sie gefunden. Auf und vor einem armseligen Brettel-Podest (Bühne: Raimund Bauer) singen sie die Lieder von "Snuten un Poten", vom "Paddelboot", agieren wüst in ihren kalauersatten Mini-Dialogen; Garbers etwas öliger, Franke etwas uriger, doch beide sehr sattelfest im Tonfall des Plattdeutschen. Das labt. Denn miese Mundart-Imitation hat immer etwas Denunziatorisches.
Der Erfolg führte in die Reeperbahn-Paläste "Alkazar" und "Trichter", quer durch Europa, machte sie als "Fietje und Tedje" zu Lokalgrößen. Doch immer, wenn man sich gerade scheckig gelacht hat über die Eingemeindung eines Schleich-Shimmie in die Welt der Hafenarbeiter, tritt einer der beiden Akteure an die Rampe und liest aus den Erinnerungen von Arie Goral. Was beabsichtigt war, funktioniert: Das Publikum folgt wie verhext, wenn der antisemitische Hintergrund, vor dem sich das Leben dieser "Hamburger Marx Brothers" abspielt, immer bedrohlicher wird.
Ludwig blieb in Hamburg, überlebte in einer "Mischehe" und starb 1955. Andere Familienmitglieder verschlug es nach Schanghai, dann nach Kalifornien und schließlich, auf Einladung der Kammerspiele, zur Premiere wieder nach Hamburg. Ein Urenkel ist Rapper und steht mit einem ganz anderen Tüdelband an der Ecke. Er hat andere Erinnerungen als mancher gebürtige Hamburger, der das Lied noch aus Nazi-Tagen kennt, als es "Volksgut" zu sein hatte und der Verfasser beraubt war wie Heinos "Lorelei".

Werner Burkhardt
Süddeutsche Zeitung vom 25. Januar 2002



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